Das Ziel der CR2S - Initiative
Die CR2S-Initiative hat das Ziel, internationale Expert*innen zu Themen der Kinder- und Jugendschlafmedizin und Schlafforschung mit Patient*innen, deren Familien und Betreuer*innen zusammenzubringen. Im Mittelpunkt steht die Maxime, dass ein gesunder Schlaf ein grundlegendes Recht von Kindern und Jugendlichen ist. Transiente Schlafstörungen und chronische Schlaferkrankungen können die psychische und physische Entwicklung von Kinder und Jugendlichen negativ beeinflussen. Die Initiative setzt sich dafür ein, dieses Recht in all seinen Facetten zu beleuchten, zu fördern und die primär-/sekundär-/tertiären Präventionsmassnahmen in der medizinischen/psychologischen Praxis zu verankern. Durch den intensiven Dialog zwischen Wissenschaftlern, Klinikern und Betroffenen möchte CR2S ein umfassendes Verständnis für die Bedeutung des Schlafs in der kindlichen und jugendlichen Entwicklung schaffen und hat dazu sieben Thesen aufgestellt (siehe die Abbildung: Sieben Thesen zu Schlaf als Kinderrecht). Das konkrete Langzeitziel der Initiative ist, die Kinder- und Jugendschlafmedizin in die Curricula der Medizin und Psychologie zu implementieren.
Warum braucht es die CR2S - Initiative?
Schlafmedizin und Schlafforschung stehen vor einer Herausforderung: dem Mangel an interessierten Nachwuchs! Dieser Fachkräftemangel betrifft die Kinder- und Jugendheilkunde (Pädiatrie), Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychologie, Psychosomatik und Psychotherapie (die 5Ps). Hier kommt den Gesellschaften für Schlafmedizin und Schlafforschung in Deutschland, Österreich und der Schweiz, eine besondere, moderierende Rolle innerhalb der 5Ps zu – wir wollen dies aufgreifen und mit diesem Pilotprojekt umsetzen.
Fehlende Ausbildungsstrukturen & Fördermöglichkeiten
In der medizinischen und psychologischen Ausbildung fehlen Programme, die dem interessierten Nachwuchs das Thema Schlaf näherbringen. Die Unterscheidung zwischen Schlafstörungen und Schlaferkrankungen ist unklar und zu wenig voneinander abgegrenzt. Vor allem im niedergelassenen Bereich führt das zu Überforderung und infolge zu einer Ausklammerung des Schlafs in Anamnese und Diagnostik. Bereits ein einfaches, klar strukturiertes Vorgehen kann hier zu deutlichen Verbesserungen führen (siehe dazu die Pyramidengrafik Stufendiagnostik).
Die derzeitigen Lehrpläne im Bereich der Humanmedizin vernachlässigen das Thema Schlaf, mit der Konsequenz, dass das Interesse in diesem Bereich nur unzureichend entwickelt wird. Darüber hinaus mangelt es an strukturierten Förderprogrammen, die Kliniker*innen in Ausbildung und/oder an Forschung interessierten Nachwuchs gezielt motivieren, unterstützen und ihnen eine klare Perspektive bezüglich angewandter Schlafmedizin bieten, insbesondere in der Kinder- und Jugendmedizin.
Think Tank zur Erstellung von transdisziplinären und transdiagnostischen Konzepten & Networking
Ein weiteres Ziel der ChildRight2Sleep-Initiative ist die Intensivierung des fachlichen Austauschs und das gezielte Networking von Expert*innen. Die Tagung in Wien im Mai 2025 setzt hier neue Maßstäbe. mit dem Ziel sich in einem professionellen Rahmen kennenzulernen und bestehende Kontakte zu vertiefen. Der Austausch mit Expert*innen dient nicht nur der Wissensvermittlung, sondern auch der Karriereförderung junger Kolleg*innen, indem Netzwerke gebildet und Mentor*innen und Kollaborationspartner*innen gefunden werden.